Heute ist die „Philosophie“ eine eher akademische Disziplin und das Philosophieren erscheint als abgehobener Diskurs unter Gelehrten. Die Philosophie der Stoa war dagegen immer schon – wie die meisten antiken Philosophien – auf die Bewältigung des alltäglichen Lebens ausgerichtet. Sie leistet einen Beitrag dazu, ein besseres Leben zu führen und ein besserer Mensch werden zu können – jeden Tag. Dabei hilft die Stoa zunächst dabei, uns vorrangig auf das Wichtige im Leben zu konzentrieren, und nicht zu viel Kraft zu vergeuden bei der Beschäftigung mit Dingen, die wir gar nicht beeinflussen können. Die Stoa stärkt den Fokus auf das, was wir selbst in der Hand haben.

Die wesentliche Aufgabe im Leben besteht darin, die Dinge zu erkennen und voneinander zu unterscheiden, um mir klar machen zu können, über welche äußeren Umstände ich keine Macht habe, und welche von Entscheidungen abhängen, die in meiner Macht stehen. Wo finde ich dann das Gute oder Böse? Nicht in den Dingen, die nicht in meiner Macht stehen, sondern in mir selbst, in den Entscheidungen, die ich treffe …” (Epiktet)

Wenn wir also unser Leben darauf fokussieren wollen, was wir selbst beeinflussen können, dann fangen wir am besten bei uns selbst an – bei unseren Ansichten und Einstellungen. Die Stoa gibt Anleitung für eine Grundhaltung, mit der wir den Herausforderungen des täglichen Lebens – und auch einigen Stürmen – begegnen können – mit unerschütterlicher Ruhe und innerer Ausgeglichenheit. Um dies zu erreichen, bietet die Stoa kein Heilsversprechen, sondern eine ganze Palette von Übungen an – als eine praktische Unterstützung für den Alltag. Dabei ist die Stoa und der Stoizismus mehr als nur eine Technik und bietet mehr als bloße Entspannungsübungen für den gestressten Manager – sie ist eine Lebensweise!